Projekt: Scherpenheuvel: Unterschied zwischen den Versionen
(Die Seite wurde neu angelegt: „<div style="border:1px solid #009a3d; margin:10px; padding:10px; padding-top:0px;"> <div style="float:right; margin:10px"> __TOC__ </div> ==== Projektname…“) |
|||
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt) | |||
Zeile 14: | Zeile 14: | ||
==== Kurzbeschreibung ==== | ==== Kurzbeschreibung ==== | ||
<!-- Soweit vorhanden, nach dem Pfeil bitte eine Kurzbeschreibung des Projekts einfügen und danach den Befehl <br> hinzufügen --> | <!-- Soweit vorhanden, nach dem Pfeil bitte eine Kurzbeschreibung des Projekts einfügen und danach den Befehl <br> hinzufügen --> | ||
− | "Auf dem "steilen Hügel", der Keimzelle des Ortes Scherpenheuvel/Montaigu in Flämisch-Brabant, hatte im späten Mittelalter eine Marienstatue an einem Eichenbaum ihre Heilungswunder vollbracht. Vor dem Hintergrund des Achtzigjährigen Krieges mit seinen religiösen und territorialen Auseinandersetzungen zwischen den spanientreuen katholischen Niederlanden im Süden und den aufständischen protestantischen Staaten der niederländischen Republik im Norden wurde diese volkstümliche Pilgerstätte ab 1603 zu einem Wallfahrtsort ausgebaut, dessen konsequent konzentrisches Idealkonzept in der Architekturgeschichte einzigartig ist. Durch persönliche Initiative Erzherzog Albrechts von Österreich und Infantin Isabella Clara Eugenias von Spanien, die die Herrschaft über die spanischen Niederlande im Jahr 1598 von Philipp II. als Brautgeschenk erhalten hatten und dort als souveränes Regentenpaar gemeinschaftlich regierten, entstand auf der Hügelkuppe eine außergewöhnliche Kuppelkirche auf siebeneckigem Grundriss. Der Zentralbau erhebt sich im Zentrum eines gleichfalls siebeneckigen, ursprünglich sternförmig bepflanzten Gartens, der wiederum von einer heptagonalen, befestigten Idealstadtanlage umgeben ist. Nach dem Tod Erzherzog Albrechts im Jahr 1621 führte seine Witwe Isabella den Ausbau und die Ausstattung des Wallfahrtsortes weiter.Das Forschungsprojekt untersucht die Genese, Gestalt und Programmatik des Wallfahrtsortes Scherpenheuvel in seinen unterschiedlichen Maßstabsebenen von der Idealstadtanlage über den Kirchenbau bis hin zu dessen Ausstattung mit drei konzentrischen Bildprogrammen. Hierfür soll das städtebaulich und architektonisch einzigartige Ensemble erstmals systematisch mit den Methoden der historischen Bauforschung dokumentiert und analysiert werden. Aufgabe der Forschung am Bauwerk ist es, die verschiedenen Bauphasen des Ensembles aufzuzeigen und voneinander abzugrenzen und damit sowohl über das erzherzogliche Originalprojekt als auch über dessen nachträgliche Modifikationen Aufschluss zu erhalten. Parallel zur Bauforschung werden die das Bauwerk und seine Genese betreffenden Schrift- und Bildquellen durch Literatur- und Archivrecherchen erstmals vollständig zusammengestellt und ausgewertet. Ziel ist ein umfassendes Verständnis des nicht nur im niederländischen Kontext, sondern innerhalb der gesamten Architekturgeschichte des frühen 17. Jahrhunderts einzigartigen Idealstadt- und Bauensembles in Bauchronologie, Typologie, Nutzung, Ikonologie und religiöser sowie politischer Programmatik. Von der "mikroskopischen" Grundlagenforschung an der Bausubstanz zur "makroskopischen" Bedeutungsforschung und Kontextualisierung des Ensembles in der Idealstadtforschung fortschreitend, sollen somit die verschiedenen Fäden zusammengeführt werden, die die historische und kunsthistorische Forschung ausgelegt hat, um zu einem fundierten und umfassenden Verständnis der Gesamtanlage zu kommen." (Projektbeschreibung aus der Datenbank [https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/373090216 "GEPRIS – Geförderte Projekte der DFG"]) <br> | + | "Auf dem "steilen Hügel", der Keimzelle des Ortes Scherpenheuvel/Montaigu in Flämisch-Brabant, hatte im späten Mittelalter eine Marienstatue an einem Eichenbaum ihre Heilungswunder vollbracht. Vor dem Hintergrund des Achtzigjährigen Krieges mit seinen religiösen und territorialen Auseinandersetzungen zwischen den spanientreuen katholischen Niederlanden im Süden und den aufständischen protestantischen Staaten der niederländischen Republik im Norden wurde diese volkstümliche Pilgerstätte ab 1603 zu einem Wallfahrtsort ausgebaut, dessen konsequent konzentrisches Idealkonzept in der Architekturgeschichte einzigartig ist. Durch persönliche Initiative Erzherzog Albrechts von Österreich und Infantin Isabella Clara Eugenias von Spanien, die die Herrschaft über die spanischen Niederlande im Jahr 1598 von Philipp II. als Brautgeschenk erhalten hatten und dort als souveränes Regentenpaar gemeinschaftlich regierten, entstand auf der Hügelkuppe eine außergewöhnliche Kuppelkirche auf siebeneckigem Grundriss. Der Zentralbau erhebt sich im Zentrum eines gleichfalls siebeneckigen, ursprünglich sternförmig bepflanzten Gartens, der wiederum von einer heptagonalen, befestigten Idealstadtanlage umgeben ist. Nach dem Tod Erzherzog Albrechts im Jahr 1621 führte seine Witwe Isabella den Ausbau und die Ausstattung des Wallfahrtsortes weiter. Das Forschungsprojekt untersucht die Genese, Gestalt und Programmatik des Wallfahrtsortes Scherpenheuvel in seinen unterschiedlichen Maßstabsebenen von der Idealstadtanlage über den Kirchenbau bis hin zu dessen Ausstattung mit drei konzentrischen Bildprogrammen. Hierfür soll das städtebaulich und architektonisch einzigartige Ensemble erstmals systematisch mit den Methoden der historischen Bauforschung dokumentiert und analysiert werden. Aufgabe der Forschung am Bauwerk ist es, die verschiedenen Bauphasen des Ensembles aufzuzeigen und voneinander abzugrenzen und damit sowohl über das erzherzogliche Originalprojekt als auch über dessen nachträgliche Modifikationen Aufschluss zu erhalten. Parallel zur Bauforschung werden die das Bauwerk und seine Genese betreffenden Schrift- und Bildquellen durch Literatur- und Archivrecherchen erstmals vollständig zusammengestellt und ausgewertet. Ziel ist ein umfassendes Verständnis des nicht nur im niederländischen Kontext, sondern innerhalb der gesamten Architekturgeschichte des frühen 17. Jahrhunderts einzigartigen Idealstadt- und Bauensembles in Bauchronologie, Typologie, Nutzung, Ikonologie und religiöser sowie politischer Programmatik. Von der "mikroskopischen" Grundlagenforschung an der Bausubstanz zur "makroskopischen" Bedeutungsforschung und Kontextualisierung des Ensembles in der Idealstadtforschung fortschreitend, sollen somit die verschiedenen Fäden zusammengeführt werden, die die historische und kunsthistorische Forschung ausgelegt hat, um zu einem fundierten und umfassenden Verständnis der Gesamtanlage zu kommen." (Projektbeschreibung aus der Datenbank [https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/373090216 "GEPRIS – Geförderte Projekte der DFG"]) <br> |
<!-- Soweit vorhanden, nach dem Pfeil den Link zur Projekt-Website einfügen, nach dem Muster ====Projekt-Website: [http://musterseite.de Projektname]==== --> | <!-- Soweit vorhanden, nach dem Pfeil den Link zur Projekt-Website einfügen, nach dem Muster ====Projekt-Website: [http://musterseite.de Projektname]==== --> | ||
Zeile 37: | Zeile 37: | ||
</div> | </div> | ||
|} | |} | ||
+ | |||
+ | <!-- nach dem Pfeil bitte Ihr(e) Fachgebiet(e) oder Themen, die Sie bearbeiten eintragen und/oder verändern, nach dem Muster [[Kategorie:Fachgebiet1]] [[Kategorie:Thema1]] --><!-- hier Fachgebiet eintragen -->[[Kategorie:Kunstgeschichte]] [[Kategorie:Kunst des 17. Jahrhunderts]] [[Kategorie:Stadtgeschichte]] [[Kategorie:Stadtplanung]] |
Aktuelle Version vom 31. Oktober 2019, 15:18 Uhr
Projektname
- Kirche und Stadt im Siebeneck. Genese, Gestalt und Bedeutung des belgischen Wallfahrtsortes Scherpenheuvel unter dem spanischen Erzherzogspaar Albrecht und Isabella
Fachgebiete
- Kunstgeschichte
Laufzeit
- seit 2017
Kurzbeschreibung
"Auf dem "steilen Hügel", der Keimzelle des Ortes Scherpenheuvel/Montaigu in Flämisch-Brabant, hatte im späten Mittelalter eine Marienstatue an einem Eichenbaum ihre Heilungswunder vollbracht. Vor dem Hintergrund des Achtzigjährigen Krieges mit seinen religiösen und territorialen Auseinandersetzungen zwischen den spanientreuen katholischen Niederlanden im Süden und den aufständischen protestantischen Staaten der niederländischen Republik im Norden wurde diese volkstümliche Pilgerstätte ab 1603 zu einem Wallfahrtsort ausgebaut, dessen konsequent konzentrisches Idealkonzept in der Architekturgeschichte einzigartig ist. Durch persönliche Initiative Erzherzog Albrechts von Österreich und Infantin Isabella Clara Eugenias von Spanien, die die Herrschaft über die spanischen Niederlande im Jahr 1598 von Philipp II. als Brautgeschenk erhalten hatten und dort als souveränes Regentenpaar gemeinschaftlich regierten, entstand auf der Hügelkuppe eine außergewöhnliche Kuppelkirche auf siebeneckigem Grundriss. Der Zentralbau erhebt sich im Zentrum eines gleichfalls siebeneckigen, ursprünglich sternförmig bepflanzten Gartens, der wiederum von einer heptagonalen, befestigten Idealstadtanlage umgeben ist. Nach dem Tod Erzherzog Albrechts im Jahr 1621 führte seine Witwe Isabella den Ausbau und die Ausstattung des Wallfahrtsortes weiter. Das Forschungsprojekt untersucht die Genese, Gestalt und Programmatik des Wallfahrtsortes Scherpenheuvel in seinen unterschiedlichen Maßstabsebenen von der Idealstadtanlage über den Kirchenbau bis hin zu dessen Ausstattung mit drei konzentrischen Bildprogrammen. Hierfür soll das städtebaulich und architektonisch einzigartige Ensemble erstmals systematisch mit den Methoden der historischen Bauforschung dokumentiert und analysiert werden. Aufgabe der Forschung am Bauwerk ist es, die verschiedenen Bauphasen des Ensembles aufzuzeigen und voneinander abzugrenzen und damit sowohl über das erzherzogliche Originalprojekt als auch über dessen nachträgliche Modifikationen Aufschluss zu erhalten. Parallel zur Bauforschung werden die das Bauwerk und seine Genese betreffenden Schrift- und Bildquellen durch Literatur- und Archivrecherchen erstmals vollständig zusammengestellt und ausgewertet. Ziel ist ein umfassendes Verständnis des nicht nur im niederländischen Kontext, sondern innerhalb der gesamten Architekturgeschichte des frühen 17. Jahrhunderts einzigartigen Idealstadt- und Bauensembles in Bauchronologie, Typologie, Nutzung, Ikonologie und religiöser sowie politischer Programmatik. Von der "mikroskopischen" Grundlagenforschung an der Bausubstanz zur "makroskopischen" Bedeutungsforschung und Kontextualisierung des Ensembles in der Idealstadtforschung fortschreitend, sollen somit die verschiedenen Fäden zusammengeführt werden, die die historische und kunsthistorische Forschung ausgelegt hat, um zu einem fundierten und umfassenden Verständnis der Gesamtanlage zu kommen." (Projektbeschreibung aus der Datenbank "GEPRIS – Geförderte Projekte der DFG")
Durchführende Institution / Finanzierung
- Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Fakultät für Architektur, Lehrstuhl für Architekturgeschichte (Antragstellerin: Prof. Dr. Anke Naujokat)
- Finanziert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), siehe GEPRIS-Eintrag
Ansprechpersonen / KontaktProf. Dr. Anke Naujokat |