Projekt: Hofordnungen: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 17. Februar 2023, 10:10 Uhr
Projektname
- Hofordnungen Herzog Karls des Kühnen von Burgund (1467–1477). Abschluss der Edition
Fachgebiete
- Geschichte
Laufzeit
- 2016–2021
Kurzbeschreibung
"Karl der Kühne, von 1467–1477 Herzog von Burgund, war überaus stolz auf seine Hofordnungen, die er, wie seine Militärordonnanzen, in Luxushandschriften ausfertigen und an andere Höfe versenden ließ. Gleich nach seinem Regierungsantritt beugte er sich, seinem Grundsatz “ordre et règle” folgend, über die neue Hoforganisation, die endlich dem Schlendrian seines Vaters eine Ende bereiten sollte, und schuf etwas, was sich nur als ein “Hofordnungswerk” bezeichnen lässt: eine große Mantelordonnanz, eine Personalordonnanz und acht Ordnungen, die die einzelnen Hofämter betreffen. So ging es weiter, fast von Jahr zu Jahr, in einer Regelungswut, die man nur mit Jacob Burckhardt als “vernünftigen Wahnsinn” bezeichnen kann. Für den Historiker sind diese Ordnungen wertvolle Quellen, ob er nun nach Formen symbolischer Kommunikation in der höfischen Gesellschaft fragt oder nach Verwaltung, Staatlichkeit und Kriegswesen einer neuen Großmacht. Nicht alles ist erhalten, zusammen mit der vom Hofmeister Olivier de la Marche verfassten literarischen Beschreibung des Hofes entfalteten diese Texte aber eine europaweite Wirkung. Ediert sind die 13 auf uns gekommenen Texte und zwei Ordonnanzen, die wir wenigstens erschließen können, mit einer Ausnahme jedoch nicht (die Gardeordonnanz von 1473/1474 wurde vorkritisch im Jahre 1846 gedruckt). Der Antragsteller ediert seit 1983 burgundischen Hofordnungen. Im Jahre 2005 erschien in Zusammenarbeit mit Holger Kruse deren 1. Band, die Zeit von 1407–1467 umfassend. Der 3. und letzte Band über 1477–1506 (als der Herzog von Burgund König von Spanien wurde) ist zusammen mit Valérie Bessey und Jean-Marie Cauchies in Arbeit, wird 2018 im Manuskript fertig und soll 2019 erscheinen. Das wesentliche Mittelstück, Bd. 2, Karl der Kühne, ist vor mehr als 20 Jahren angegangen worden und wurde immer wieder streckenweise gefördert, zuletzt im Jahre 2017 durch die DFG. Aber immer noch fehlt das allerletzte Stück des Weges. Der Textprobleme sind zu viele und die Zahl der zu identifizierenden Personen, an die eintausend, ist übergroß. Deshalb wird eine letzte Förderung beantragt, die in Zusammenarbeit mit Valérie Bessey und Sonja Dünnebeil ins Ziel führt, dergestalt, dass 2020 der Band gedruckt vorliegt und damit das Trio vollendet." (Projektbeschreibung aus der Datenbank "GEPRIS – Geförderte Projekte der DFG")
Durchführende Institution / Finanzierung
- Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Historisches Seminar (Antragsteller: Prof. Dr. Werner Paravicini)
- Finanziert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), siehe GEPRIS-Eintrag
Ansprechpersonen / KontaktProf. Dr. Werner Paravicini |