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Version vom 14. November 2017, 12:22 Uhr
Projektname
- Metamorphosen der Fläche. Zur Medientheorie und Geschichte des Trompe-l'Oeils in der alt-niederländischen Buchmalerei des 15. und 16. Jahrhunderts und im frühen niederländischen Stillleben.
Fachgebiete
- Kunstgeschichte
Laufzeit
- seit 2013
Kurzbeschreibung
"Das beantragte Forschungsprojekt versucht, die Trompe-l’OEils in den franko-flämischen Stundenbüchern und verwandten Stilllebenvorläufern als Figuren der Selbstreferenz der illuminierten Buchseite des späten 15. und frühen 16. Jahrhunderts zu deuten, aus deren Ausdifferenzierung, so die These, das niederländische Stillleben entstanden ist. Das Trompe-l’OEil wird dabei entziffert als ein Zeichen, das auf ein Selbstreflexivwerden der zweidimensionalen Materialität des illuminierten Buchs verweist, das sich in der Bearbeitung der Differenz zwischen imaginärem Bildraum und realem Raum des Lesers/Betrachters ausdrückt. Als ein Bindeglied zwischen Buchmalerei und Stilllebenmalerei, das zudem den Kunst- und Wunderkammerkontext mitführt, fungiert im Projekt das Werk Joris Hoefnagels, dessen Stillleben und Buchilluminationen exzessive Formen von Trompe-l’OEils aufweisen (z. B. Recto- Verso-Trompe-l’OEils, scheinbare Durchbohrungen von Buchseiten usw.). Sie dienen als Schlüssel für die medientheoretische wie kunstgeschichtliche Rekonstruktion des Übergangs vom Stundenbuch zum Tafelbild bzw. zu anderen Medien wie dem kleinformatigen Kupfertäfelchen, dem gedruckten Vorlagenbuch oder der Assemblage.Das Teilprojekt begreift sich als Beitrag zu einer Geschichte der exzessiven Mimesis; es teilt daher das im Mantelantrag hervorgehobene Interesse an der Beschäftigung mit Strategien der Regulierung von Mimesis. Die Strategien, die Bildräume der Bordüre und der Miniatur auf der Buchseite zu homogenisieren und die Konflikte zwischen vertikaler und horizontaler Auffassung der imaginären und realen Flächen aufzulösen, die noch bis in die Frühzeit des Stilllebens virulent bleiben und z. B. die frühe Bindung des Stilllebens an eine hybride Nischenarchitektur verursachen, können aus dieser Perspektive als Vermeidungs- oder Regulierungsstrategien exzessiver Mimesis gelesen werden." (Projektbeschreibung aus der Datenbank "GEPRIS – Geförderte Projekte der DFG")
Durchführende Institution / Finanzierung
- Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Medien, Lehrstuhl für Geschichte und Theorie der Kulturtechniken (Antragsteller: Prof. Dr. Helga Lutz; Prof. Dr. Bernhard Siegert)
- Finanziert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), siehe GEPRIS-Eintrag
Ansprechpersonen / KontaktProf. Dr. Helga Lutz
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