Projekt: Gestapo
Projektname
- Gestapo: NS-Terror vor Ort. Die Staatspolizeistelle Trier in der südlichen Rheinprovinz
Fachgebiete
- Geschichte
Laufzeit
- seit 2018
Kurzbeschreibung
"Die Gestapo war zentraler Bestandteil des NS-Herrschaftsapparats. Ihre Funktionsweise und ihre Bedeutung für die Durchsetzung der ideologischen Ziele und die Machtsicherung des NS-Regimes sind angesichts eklatanter Quellenlücken nach wie vor zentraler Gegenstand der jüngeren Forschungen zum Nationalsozialismus. Das Ziel des Projekts ist es, auf der Basis einer quellengesättigten regionalen Fallstudie neue Einsichten in diese Zusammenhänge zu gewinnen. Dafür sind vier Themenschwerpunkte ausgewählt worden:
- Die Aufgaben der Grenzüberwachung und des Nachrichtendienstes innerhalb der Staatspolizeistelle Trier in den benachbarten Regionen des Saargebiets, in Luxemburg und in Frankreich vor und während des Krieges.
- Kooperation und Konflikt der regionalen Dienststelle mit den verschiedenen Justizbehörden
- Die Rolle der Gestapo als zentrale Instanz von Inklusion bzw. Exklusion in die neue nationalsozialistische “Volksgemeinschaft”, ihre Funktion als Grenzhüterin und als Kontrollinstanz gegenüber den verschiedenen sozialen Gruppen der regionalen Gesellschaft
- Struktur und Funktionsweise der regionalen Organisation der Gestapo, ihre Handlungslogiken, Gestaltungsspielräume und materiellen Ressourcen.
Von besonderem Interesse sind informelle personelle Netzwerke in einer schnell wachsenden und hochmobilen Behörde mit ständig wechselnden Aufgaben. Zentrale Quellengrundlage des Projekts sind jüngst freigegebene Archivbestände (Personenakten) der Staatspolizeistelle Trier im französischen Militärarchiv in Vincennes, die in Verbindung mit bereits erschlossenen Archivbeständen zahlreicher Staats- und Parteistellen entsprechend weitreichende Einblicke in alle Aspekte der praktische Arbeit der regionalen Gestapostelle in der Grenzregion der südlichen Rheinprovinz ermöglichen. Das Projekt umfasst die gesamte Herrschaftszeit des Nationalsozialismus mit Ausblicken vor und zurück, wenn es um die Praktiken des Staatsschutzes in der linksrheinischen Grenzregion während der Weimarer Republik oder um die lautlose Integration ehemaliger Gestapo-Mitarbeiter in die westdeutsche Nachkriegsgesellschaft geht." (Projektbeschreibung aus der Datenbank "GEPRIS – Geförderte Projekte der DFG")
Durchführende Institution / Finanzierung
- Universität Trier, FB III - Geschichte, Lehrstuhl Neuere und Neueste Geschichte (Antragsteller: Prof. Dr. Lutz Raphael)
- Finanziert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), siehe GEPRIS-Eintrag
Ansprechpersonen / KontaktProf. Dr. Lutz Raphael |