Projekt: Genrebild und Konfessionskonflikt

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Projektname

  • Genrebild und Konfessionskonflikt. Nürnberg-Antwerpen 1500–1570. Von Dürer und den Behams bis zu Dirk Vellert und Jan van Amstel

Fachgebiete

  • Kunstgeschichte

Laufzeit

  • 2015–2018

Kurzbeschreibung

"Das Ziel des Projekts ist Erkenntnisgewinn über den auf drei Ebenen (materiell-verkehrstechnisch, ikonographisch, religionshistorisch) verlaufenden Transfer von Genrebildern und -motiven von Nürnberg nach Antwerpen, beides im behandelten Zeitraum Handels- und Kulturmetropolen ersten Ranges. Damit wird erstmals systematisch der Einfluss Nürnberger Genregraphik auf die Antwerpener Bildproduktion von 1500 bis 1570 untersucht, der auch die entstehende Genre-Tafelmalerei mit prägt. Ikonographisch werden Genredarstellungen aus beiden Städten auf ihr religiös subversives Potential hin untersucht, das den Bildern durch die ständige Präsenz von Reformation und Glaubensdebatten zuwächst. Die kritischen Impulse sind nicht nur als individuelle Reaktionen des jeweiligen Künstlers zu betrachten, sondern dienen zugleich auch der Festigung christlich-heterodoxer Identität. Diese konstituiert sich in erster Linie über die Ablehnung überkommener religiöser Vorstellungen und Praktiken und kann sich aus reformkatholischen, protestantischen oder spiritualistischen Motiven speisen. Die antiorthodoxe Haltung bildet sich durch die Einübung in eine hermeneutische Praxis, welche notwendig durch Ambivalenz gekennzeicnet ist. Darauf weisen die Nürnberger Genrebilder hin, die dem Rezipienten absichtsvoll verschiedene Deutungsperspektiven zumuten und auf diese Weise eine manifest-orthodoxe uns eine latent-heterodoxe Sinngebung ermöglichen. Die für die Frühe Neuzeit charakteristische Vieldeutigkeit der niederen Bildgattung ist damit nicht nur durch den Inhalt der Werke, sondern auch durch die Konkurrenz konfessioneller Hermeneutiken bestimmt." (Projektbeschreibung aus der Datenbank "GEPRIS – Geförderte Projekte der DFG")

Durchführende Institution / Finanzierung

  • Technische Universität Dresden, Institut für Kunst-und Musikwissenschaft (Antragsteller: Prof. Dr. Jürgen Müller)
  • Finanziert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), siehe GEPRIS-Eintrag

Ansprechpersonen / Kontakt

Prof. Dr. Jürgen Müller
Technische Universität Dresden
Institut für Kunst-und Musikwissenschaft
Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte
August-Bebel-Straße 20
D-01219 Dresden
Tel.: +49 (0)351 463-35706
Fax +49 (0)351 463-35701
E-Mail: juergen.mueller@tu-dresden.de