Jahn, Dr. Nicola: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Forschungsverzeichnis | FID Benelux
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 2: Zeile 2:
  
 
{{Name/Position}}
 
{{Name/Position}}
* <!-- hier Titel, Vorname, Name eintragen --> '''Nicola Jahn, M.A., geb. Borchardt'''
+
* <!-- hier Titel, Vorname, Name eintragen --> '''Dr. des. Nicola Jahn, geb. Borchardt'''
* <!-- hier Position eintragen --> Stipendiatin am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Mainz <br><br>
+
* <!-- hier Position eintragen -->Sozial- und Wirtschaftshistorikerin<br><br>
  
 
{{Kontaktdaten}}
 
{{Kontaktdaten}}
 
<!-- hier Universität eintragen -->'''Universität Hamburg''' <br>
 
<!-- hier Universität eintragen -->'''Universität Hamburg''' <br>
 
<!-- hier Institution eintragen -->Historisches Seminar - Arbeitsbereich Deutsche Geschichte <br>
 
<!-- hier Institution eintragen -->Historisches Seminar - Arbeitsbereich Deutsche Geschichte <br>
<!-- hier Straße eintragen -->Von-Melle-Park 6 <br>
+
<!-- hier Straße eintragen -->
<!-- hier Postleitzahl, Ort eintragen -->D-20146 Hamburg <br>
+
<!-- hier Postleitzahl, Ort eintragen -->
 
<!-- hier Telefon eintragen -->
 
<!-- hier Telefon eintragen -->
 
<!-- hier Fax eintragen -->
 
<!-- hier Fax eintragen -->
 
<!-- hier zweimal E-Mail eintragen -->E-Mail: [mailto:nicola.jahn@studium.uni-hamburg.de nicola.jahn@studium.uni-hamburg.de] <br>
 
<!-- hier zweimal E-Mail eintragen -->E-Mail: [mailto:nicola.jahn@studium.uni-hamburg.de nicola.jahn@studium.uni-hamburg.de] <br>
<!-- hier Link zur Website und Namen eintragen -->Website: [https://www.geschichte.uni-hamburg.de/forschung/doktoranden/jahn-geb-borchardt.html Nicola Jahn, geborene Borchardt, M.A.] <br>
+
<!-- hier Link zur Website und Namen eintragen -->Website: [https://www.geschichte.uni-hamburg.de/forschung/doktoranden/jahn-geb-borchardt.html Dr. des. Nicola Jahn, geborene Borchardt] <br>
  
 
{{Fachgebiete}}
 
{{Fachgebiete}}
Zeile 20: Zeile 20:
 
{{Forschungsschwerpunkte}}   
 
{{Forschungsschwerpunkte}}   
 
<!-- unterhalb Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte eintragen -->  
 
<!-- unterhalb Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte eintragen -->  
* Dissertationsvorhaben: [[Geschichte,_Archäologie#gute Draht|Der gute Draht zum Nachbarn. Deutsch-niederländische Kooperationsprojekte im Telegrafenwesen ihrer indopazifischen Kolonien. 1899-1929.]] <br>
+
* Dissertationsvorhaben: [[Geschichte,_Archäologie#gute Draht|Der gute Draht zum Nachbarn. Die deutsch-niederländische Kooperation im Telegrafenwesen ihrer Kolonien und Interessenssphären im Pazifischen Raum. 1899-1936.]] <br>
Die Zeit um 1900 war gezeichnet durch globalen Austausch, weltweite Vernetzung und imperiale Konkurrenz. Dampfschifflinien und Telegrafenkabel verbanden die verschiedenen Erdteile und beschleunigten Kommunikation und Transport zwischen Metropolen und Kolonien sowie zwischen Kaufleuten des Zentrums und Rohstoffen der Peripherie. Gleichzeitig versuchten die Nationalstaaten mit ihren Imperien Eigenständigkeit, Souveränität und Unabhängigkeit zu bewahren. An Hand der telegrafischen Kooperationsprojekte für die deutschen und niederländischen Kolonien im Indopazifischen Raum wird in diesem Promotionsprojekt gezeigt, wie sich im frühen 20. Jahrhundert das Spannungsfeld von transnationaler Kooperation und imperialer Konkurrenz konkret ausformte und wie sich individuelle Akteure in diesem Spannungsfeld bewegten und untereinander vernetzten.
+
Die Zeit um 1900 war gezeichnet durch globalen Austausch, weltweite Vernetzung und imperiale Konkurrenz. Dampfschifflinien und Telegrafenkabel verbanden die verschiedenen Erdteile und beschleunigten Kommunikation und Transport zwischen Metropolen und Kolonien sowie zwischen Kaufleuten des Zentrums und Rohstoffen der Peripherie. Gleichzeitig versuchten die Nationalstaaten in ihren Imperien Eigenständigkeit, Souveränität und Unabhängigkeit durchzusetzen. Im Widerstand gegen die Vormachtstellung des Britischen Empires im Welttelegrafennetz schlossen sich zu dieser Zeit staatliche wie privatwirtschaftliche Akteure des Deutschen Kaiserreiches und des Königreichs der Niederlande in verschiedenen telegrafischen Kooperationsprojekten zusammen. Diese Joint Ventures sollten der telegrafischen Anbindung und dem Ausbau der telegrafischen Infrastruktur ihrer Kolonien und Einflusssphären im Pazifischen Raum dienen. Sie reichten von einer gemeinsamen ''Deutsch-Niederländischen Telegraphengesellschaft'', über wirtschaftlichen Austauschbeziehungen bis hin zum technischem Wissenstransfer von der deutschen Kommunikationsindustrie in die telegrafische Infrastruktur Niederländisch-Indiens. Initiiert und durchgeführt wurden die Joint Ventures von Vertretern der deutschen Seekabel- und Funkindustrie, des Reichspostamtes, des niederländischen Kolonialministeriums und des ''Rijkstelegraafs'' sowie unterschiedlicher deutscher und niederländischer Handelsbanken, die sich sowohl im Kolonial- als auch im Asienhandel ihrer jeweiligen Herkunftsländer engagierten. Bis in die 1930er blieb dieses transnationale privatwirtschaftlich-staatliche Akteursnetzwerk in den gemeinsamen Projekten vereint. Gegenstand dieser Untersuchung ist die Entwicklung dieses deutsch-niederländischen privatwirtschaftlich-staatlichen Akteursnetzwerks und seiner Joint Ventures aus der Zeit imperialer Konkurrenz und Kooperation in der Phase der sogenannten „ersten Globalisierung“ bis in die von stärkeren nationalprotektionistischen Bestrebungen geprägten Zwischenkriegsjahre.
Staatliche wie privatwirtschaftliche Akteure des Deutschen Kaiserreiches und des Königreichs der Niederlande vereinten im frühen 20. Jahrhundert in verschiedenen telegrafischen Kooperationsprojekten, um der britischen Vormachtstellung im Welttelegrafennetz entgegenzuwirken. Diese joint ventures, die von wirtschaftlichen Austauschbeziehungen über eine gemeinsame Deutsch-Niederländische Telegraphengesellschaft und schließlich der technischen Zusammenarbeit in funktelegrafischen Großprojekten reichte, sind Gegenstand der Untersuchung. Fragen nach personellen wie institutionellen Netzwerken stehen im Mittelpunkt der Arbeit: wie kamen sie zu Stande, welche institutionellen Strukturen und persönlichen Beziehungen lagen ihnen zu Grunde und wie gestalteten sich die Netzwerke in den konkreten Kooperationsprojekten aus? Im Sinne einer Globalisierungsgeschichte wird ferner gefragt, wie globalgeschichtliche Ereignisse und Entwicklungen – wie der Erste Weltkrieg und die Möglichkeiten der neuen Fernfunkverbindungen – die Strukturen der deutsch-niederländischen Kooperation veränderten und wie sich – in Anlehnung an aktuelle Debatten in der globalen Kommunikationsgeschichte – Kooperation bzw. Konkurrenz mit Blick auf weitere Akteure wie den britischen und amerikanischen Telegrafengesellschaften gestalteten.<br><br>
+
Um zu beantworten, wie sich die betrachtete Kooperation in dieser Zeit von 1899 bis etwa 1936 entwickelte, rücken die Akteure, die die Joint Ventures durchführten, ins Zentrum der Untersuchung. Wie kamen sie zusammen? Wie festigten sich ihre Beziehungen? Wie gingen sie auseinander? Dabei wird die Kooperation sowohl für sich, als auch in Abhängigkeit von den sie umgebenden globalgeschichtlichen Entwicklungen betrachtet. Mit der Konzentration auf bisher wenig erforschte Akteure, Projekte und Räume im Weltkommunikationswesen des frühen 20. Jahrhunderts erweitert und ergänzt die Studie das Forschungsfeld der globalen Kommunikationsgeschichte.<br><br>
  
 
{{Projekte}}  
 
{{Projekte}}  
Zeile 34: Zeile 34:
 
{{Publikationen}}
 
{{Publikationen}}
 
<!-- unterhalb ausgewählte Publikationen mit Benelux-Bezug eintragen  -->
 
<!-- unterhalb ausgewählte Publikationen mit Benelux-Bezug eintragen  -->
 +
* Jahn, Nicola: Vertrauensbildung in grenzüberschreitenden Kooperationen. Das Beispiel der Deutsch-Niederländischen Telegraphengesellschaft, in: Christian Henrich-Franke/Claudia Hiepel/Guido Thiemeyer et al. (Hg.): Grenzüberschreitende institutionalisierte Zusammenarbeit von der Antike bis zur Gegenwart, Baden-Baden: Nomos, 2019, S. 121-156.
 
* Borchardt, Nicola: Growing up in VOC-Batavia: Transcultural Childhood in the World of the Dutch East India Company, in: Claudia Jarzebowski; Thomas Max Safley (Hg:): Childhood and Emotion Across Cultures 1450-1800. London [u.a.]: Routledge 2014, S. 43-56.
 
* Borchardt, Nicola: Growing up in VOC-Batavia: Transcultural Childhood in the World of the Dutch East India Company, in: Claudia Jarzebowski; Thomas Max Safley (Hg:): Childhood and Emotion Across Cultures 1450-1800. London [u.a.]: Routledge 2014, S. 43-56.
 
* Borchardt, Nicola: Euro-asiatische Kindheit im Batavia der VOC, in: Eva Streifeneder, Boryano Rickum: Quo Vadis, Indonesien? Neueste Beiträge des Doktoranden Netzwerk Indonesien, (Südostasien Working Papers No. 35). Berlin 2009. <br><br>
 
* Borchardt, Nicola: Euro-asiatische Kindheit im Batavia der VOC, in: Eva Streifeneder, Boryano Rickum: Quo Vadis, Indonesien? Neueste Beiträge des Doktoranden Netzwerk Indonesien, (Südostasien Working Papers No. 35). Berlin 2009. <br><br>

Version vom 12. August 2019, 15:35 Uhr

Name / Position

  • Dr. des. Nicola Jahn, geb. Borchardt
  • Sozial- und Wirtschaftshistorikerin

Kontaktdaten

Universität Hamburg
Historisches Seminar - Arbeitsbereich Deutsche Geschichte
E-Mail: nicola.jahn@studium.uni-hamburg.de
Website: Dr. des. Nicola Jahn, geborene Borchardt

Fachgebiete

  • Geschichte, insbesondere Sozial-und Wirtschaftsgeschichte

Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte

Die Zeit um 1900 war gezeichnet durch globalen Austausch, weltweite Vernetzung und imperiale Konkurrenz. Dampfschifflinien und Telegrafenkabel verbanden die verschiedenen Erdteile und beschleunigten Kommunikation und Transport zwischen Metropolen und Kolonien sowie zwischen Kaufleuten des Zentrums und Rohstoffen der Peripherie. Gleichzeitig versuchten die Nationalstaaten in ihren Imperien Eigenständigkeit, Souveränität und Unabhängigkeit durchzusetzen. Im Widerstand gegen die Vormachtstellung des Britischen Empires im Welttelegrafennetz schlossen sich zu dieser Zeit staatliche wie privatwirtschaftliche Akteure des Deutschen Kaiserreiches und des Königreichs der Niederlande in verschiedenen telegrafischen Kooperationsprojekten zusammen. Diese Joint Ventures sollten der telegrafischen Anbindung und dem Ausbau der telegrafischen Infrastruktur ihrer Kolonien und Einflusssphären im Pazifischen Raum dienen. Sie reichten von einer gemeinsamen Deutsch-Niederländischen Telegraphengesellschaft, über wirtschaftlichen Austauschbeziehungen bis hin zum technischem Wissenstransfer von der deutschen Kommunikationsindustrie in die telegrafische Infrastruktur Niederländisch-Indiens. Initiiert und durchgeführt wurden die Joint Ventures von Vertretern der deutschen Seekabel- und Funkindustrie, des Reichspostamtes, des niederländischen Kolonialministeriums und des Rijkstelegraafs sowie unterschiedlicher deutscher und niederländischer Handelsbanken, die sich sowohl im Kolonial- als auch im Asienhandel ihrer jeweiligen Herkunftsländer engagierten. Bis in die 1930er blieb dieses transnationale privatwirtschaftlich-staatliche Akteursnetzwerk in den gemeinsamen Projekten vereint. Gegenstand dieser Untersuchung ist die Entwicklung dieses deutsch-niederländischen privatwirtschaftlich-staatlichen Akteursnetzwerks und seiner Joint Ventures aus der Zeit imperialer Konkurrenz und Kooperation in der Phase der sogenannten „ersten Globalisierung“ bis in die von stärkeren nationalprotektionistischen Bestrebungen geprägten Zwischenkriegsjahre. Um zu beantworten, wie sich die betrachtete Kooperation in dieser Zeit von 1899 bis etwa 1936 entwickelte, rücken die Akteure, die die Joint Ventures durchführten, ins Zentrum der Untersuchung. Wie kamen sie zusammen? Wie festigten sich ihre Beziehungen? Wie gingen sie auseinander? Dabei wird die Kooperation sowohl für sich, als auch in Abhängigkeit von den sie umgebenden globalgeschichtlichen Entwicklungen betrachtet. Mit der Konzentration auf bisher wenig erforschte Akteure, Projekte und Räume im Weltkommunikationswesen des frühen 20. Jahrhunderts erweitert und ergänzt die Studie das Forschungsfeld der globalen Kommunikationsgeschichte.

Projekte mit Benelux-Bezug

Mitgliedschaft in wissenschaftlichen Vereinigungen / Gremientätigkeit

Ausgewählte Publikationen mit Benelux-Bezug

  • Jahn, Nicola: Vertrauensbildung in grenzüberschreitenden Kooperationen. Das Beispiel der Deutsch-Niederländischen Telegraphengesellschaft, in: Christian Henrich-Franke/Claudia Hiepel/Guido Thiemeyer et al. (Hg.): Grenzüberschreitende institutionalisierte Zusammenarbeit von der Antike bis zur Gegenwart, Baden-Baden: Nomos, 2019, S. 121-156.
  • Borchardt, Nicola: Growing up in VOC-Batavia: Transcultural Childhood in the World of the Dutch East India Company, in: Claudia Jarzebowski; Thomas Max Safley (Hg:): Childhood and Emotion Across Cultures 1450-1800. London [u.a.]: Routledge 2014, S. 43-56.
  • Borchardt, Nicola: Euro-asiatische Kindheit im Batavia der VOC, in: Eva Streifeneder, Boryano Rickum: Quo Vadis, Indonesien? Neueste Beiträge des Doktoranden Netzwerk Indonesien, (Südostasien Working Papers No. 35). Berlin 2009.

Biographische Angaben / Sonstiges