Jahn, Dr. Nicola: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Forschungsverzeichnis | FID Benelux
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 3: Zeile 3:
 
{{Name/Position}}
 
{{Name/Position}}
 
* <!-- hier Titel, Vorname, Name eintragen --> '''Nicola Jahn, M.A., geb. Borchardt'''
 
* <!-- hier Titel, Vorname, Name eintragen --> '''Nicola Jahn, M.A., geb. Borchardt'''
* <!-- hier Position eintragen --> Stipendiatin im Doktorandenkolleg Geisteswissenschaften <br><br>
+
* <!-- hier Position eintragen --> Stipendiatin am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Mainz <br><br>
  
 
{{Kontaktdaten}}
 
{{Kontaktdaten}}
Zeile 9: Zeile 9:
 
<!-- hier Institution eintragen -->Historisches Seminar - Arbeitsbereich Deutsche Geschichte <br>
 
<!-- hier Institution eintragen -->Historisches Seminar - Arbeitsbereich Deutsche Geschichte <br>
 
<!-- hier Straße eintragen -->Von-Melle-Park 6 <br>
 
<!-- hier Straße eintragen -->Von-Melle-Park 6 <br>
<!-- hier Postleitzahl, Ort eintragen -->D-21046 Hamburg <br>
+
<!-- hier Postleitzahl, Ort eintragen -->D-20146 Hamburg <br>
 
<!-- hier Telefon eintragen -->
 
<!-- hier Telefon eintragen -->
 
<!-- hier Fax eintragen -->
 
<!-- hier Fax eintragen -->
Zeile 20: Zeile 20:
 
{{Forschungsschwerpunkte}}   
 
{{Forschungsschwerpunkte}}   
 
<!-- unterhalb Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte eintragen -->  
 
<!-- unterhalb Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte eintragen -->  
* Dissertationsvorhaben: [[Geschichte,_Archäologie#gute Draht|Der gute Draht zum Nachbarn. Deutsch-niederländische Kooperationsprojekte im Telegrafenwesen ihrer pazifischen Kolonien. 1899-1929]] <br>
+
* Dissertationsvorhaben: [[Geschichte,_Archäologie#gute Draht|Der gute Draht zum Nachbarn. Deutsch-niederländische Kooperationsprojekte im Telegrafenwesen ihrer indopazifischen Kolonien. 1899-1929.]] <br>
Das Zeitalter des Nationalstaates war gezeichnet durch globalen Austausch, weltweite Vernetzung und imperiale Konkurrenz. Dampfschifflinien und Telegrafenkabel verbanden die verschiedenen Erdteile und beschleunigten Kommunikation und Transport zwischen Metropole und Kolonie sowie zwischen Kaufleuten des Zentrums und Rohstoffen der Peripherie. Gleichzeitig strebten die Nationalstaaten mit ihren Imperien nach Eigenständigkeit, Souverä-nität und Unabhängigkeit. An Hand der telegrafischen Kooperationsprojekte in den deutschen und niederländischen Kolonien im Pazifischen Raum wird in diesem Promotionsprojekt gezeigt, wie sich im frühen 20. Jahrhundert das Spannungsfeld von transnationaler Kooperation und imperialer Konkurrenz konkret darstellte. <br>
+
Die Zeit um 1900 war gezeichnet durch globalen Austausch, weltweite Vernetzung und imperiale Konkurrenz. Dampfschifflinien und Telegrafenkabel verbanden die verschiedenen Erdteile und beschleunigten Kommunikation und Transport zwischen Metropolen und Kolonien sowie zwischen Kaufleuten des Zentrums und Rohstoffen der Peripherie. Gleichzeitig versuchten die Nationalstaaten mit ihren Imperien Eigenständigkeit, Souveränität und Unabhängigkeit zu bewahren. An Hand der telegrafischen Kooperationsprojekte für die deutschen und niederländischen Kolonien im Indopazifischen Raum wird in diesem Promotionsprojekt gezeigt, wie sich im frühen 20. Jahrhundert das Spannungsfeld von transnationaler Kooperation und imperialer Konkurrenz konkret ausformte und wie sich individuelle Akteure in diesem Spannungsfeld bewegten und untereinander vernetzten.  
Um 1900 dominierte das Britische Imperium das Welttelegrafennetz. Der Widerstand gegen diese Dominanz vereinte das Deutsche Reich und das Königreich der Niederlande in verschiedenen telegrafischen Kooperationsprojekten in ihren pazifischen Kolonien: Die Deutsch-Niederländische Telegraphengesellschaft betrieb von 1905 bis 1914 ein Unterwasserkabelnetz zwischen Niederländisch-Indien, Deutsch-Mikronesien, amerikanisch Guam und Shang-hai; die deutsche Kabelindustrie unterstützte niederländische Gesellschaften, die sich um den Abbau für die Unterwasserkabel so wichtigen Guttaperchas bemühten; Kommunikationsunternehmen des Deutschen Reiches halfen beim Ausbau des telegrafischen Netzes in Niederländisch-Indien; während des Ersten Weltkrieges gerieten die meisten dieser Projekte ins Stocken, dennoch ging die deutsch-niederländische Kooperation weiter, indem verschie-dene niederländische Agenten der deutschen Kommunikationsindustrie halfen, trotz internationaler Blockade ihre Geschäfte weiterzuführen; nach dem Krieg verhinderten Großaufträge für Niederländisch-Indien den Zusammenbruch der deutschen Kommunikationsindustrie. Die hier betrachtete deutsch-niederländische Kooperation endete in den späten 1920er Jahren, als die Deutsch-Niederländische Telegrafengesellschaft aufgelöst wurde und der niederländische Philipps-Konzern die Projekte von Telefunken in Niederländisch-Indien übernahm.<br><br>
+
Staatliche wie privatwirtschaftliche Akteure des Deutschen Kaiserreiches und des Königreichs der Niederlande vereinten im frühen 20. Jahrhundert in verschiedenen telegrafischen Kooperationsprojekten, um der britischen Vormachtstellung im Welttelegrafennetz entgegenzuwirken. Diese joint ventures, die von wirtschaftlichen Austauschbeziehungen über eine gemeinsame Deutsch-Niederländische Telegraphengesellschaft und schließlich der technischen Zusammenarbeit in funktelegrafischen Großprojekten reichte, sind Gegenstand der Untersuchung. Fragen nach personellen wie institutionellen Netzwerken stehen im Mittelpunkt der Arbeit: wie kamen sie zu Stande, welche institutionellen Strukturen und persönlichen Beziehungen lagen ihnen zu Grunde und wie gestalteten sich die Netzwerke in den konkreten Kooperationsprojekten aus? Im Sinne einer Globalisierungsgeschichte wird ferner gefragt, wie globalgeschichtliche Ereignisse und Entwicklungen – wie der Erste Weltkrieg und die Möglichkeiten der neuen Fernfunkverbindungen – die Strukturen der deutsch-niederländischen Kooperation veränderten und wie sich – in Anlehnung an aktuelle Debatten in der globalen Kommunikationsgeschichte – Kooperation bzw. Konkurrenz mit Blick auf weitere Akteure wie den britischen und amerikanischen Telegrafengesellschaften gestalteten.<br><br>
  
 
{{Projekte}}  
 
{{Projekte}}  

Version vom 6. September 2016, 07:22 Uhr

Name / Position

  • Nicola Jahn, M.A., geb. Borchardt
  • Stipendiatin am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Mainz

Kontaktdaten

Universität Hamburg
Historisches Seminar - Arbeitsbereich Deutsche Geschichte
Von-Melle-Park 6
D-20146 Hamburg
E-Mail: nicola.jahn@studium.uni-hamburg.de
Website(s): Nicola Jahn, geborene Borchardt, M.A.

Fachgebiete

  • Geschichte, insbesondere Sozial-und Wirtschaftsgeschichte

Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte

Die Zeit um 1900 war gezeichnet durch globalen Austausch, weltweite Vernetzung und imperiale Konkurrenz. Dampfschifflinien und Telegrafenkabel verbanden die verschiedenen Erdteile und beschleunigten Kommunikation und Transport zwischen Metropolen und Kolonien sowie zwischen Kaufleuten des Zentrums und Rohstoffen der Peripherie. Gleichzeitig versuchten die Nationalstaaten mit ihren Imperien Eigenständigkeit, Souveränität und Unabhängigkeit zu bewahren. An Hand der telegrafischen Kooperationsprojekte für die deutschen und niederländischen Kolonien im Indopazifischen Raum wird in diesem Promotionsprojekt gezeigt, wie sich im frühen 20. Jahrhundert das Spannungsfeld von transnationaler Kooperation und imperialer Konkurrenz konkret ausformte und wie sich individuelle Akteure in diesem Spannungsfeld bewegten und untereinander vernetzten. Staatliche wie privatwirtschaftliche Akteure des Deutschen Kaiserreiches und des Königreichs der Niederlande vereinten im frühen 20. Jahrhundert in verschiedenen telegrafischen Kooperationsprojekten, um der britischen Vormachtstellung im Welttelegrafennetz entgegenzuwirken. Diese joint ventures, die von wirtschaftlichen Austauschbeziehungen über eine gemeinsame Deutsch-Niederländische Telegraphengesellschaft und schließlich der technischen Zusammenarbeit in funktelegrafischen Großprojekten reichte, sind Gegenstand der Untersuchung. Fragen nach personellen wie institutionellen Netzwerken stehen im Mittelpunkt der Arbeit: wie kamen sie zu Stande, welche institutionellen Strukturen und persönlichen Beziehungen lagen ihnen zu Grunde und wie gestalteten sich die Netzwerke in den konkreten Kooperationsprojekten aus? Im Sinne einer Globalisierungsgeschichte wird ferner gefragt, wie globalgeschichtliche Ereignisse und Entwicklungen – wie der Erste Weltkrieg und die Möglichkeiten der neuen Fernfunkverbindungen – die Strukturen der deutsch-niederländischen Kooperation veränderten und wie sich – in Anlehnung an aktuelle Debatten in der globalen Kommunikationsgeschichte – Kooperation bzw. Konkurrenz mit Blick auf weitere Akteure wie den britischen und amerikanischen Telegrafengesellschaften gestalteten.

Projekte mit Benelux-Bezug

Mitgliedschaft in wissenschaftlichen Vereinigungen / Gremientätigkeit

ADNG-WDNG Arbeitskreis deutsch-niederländischer Geschichte - Werkgroep Duits-Nederlandse geschiedenis /ADNG-WDNG

Ausgewählte Publikationen mit Benelux-Bezug

  • Borchardt, Nicola: Growing up in VOC-Batavia: Transcultural Childhood in the World of the Dutch East India Company, aus: Jarzebowski, C./Safley, T.M.(Hg:): Childhood and Emotion Across Cultures 1450-1800, Abingdon, New York 2014, S. 43-56.
  • Borchardt, Nicola: Euro-asiatische Kindheit im Batavia der VOC, in: Eva Streifeneder, Boryano Rickum: Quo Vadis, Indonesien? Neueste Beiträge des Doktoranden Netzwerk Indonesien, (Südostasien Working Papers No. 35), Berlin 2009.

Biographische Angaben / Sonstiges