Projekt: G.E. Rumphius: Unterschied zwischen den Versionen

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"Das Projekt leistet einen Beitrag zur Wissensgeschichte im Kontext der europäischen kolonialen Unternehmungen in Asien im 17. und 18. Jahrhundert. Die Interaktion von europäischen Bediensteten der niederländischen Ostindienkompanie (VOC) mit den Einheimischen im heutigen Indonesien wird am Beispiel des auf den Molukken stationierten VOC-Kaufmannes G.E. Rumphius und seiner dort verfertigten naturkundlichen Texte in den Blick genommen um zu zeigen, dass die Produktion von Wissen über die außereuropäische Natur nicht ausschließlich in Europa zu lokalisieren ist. Produktion und Rezeption naturkundlichen Wissens im Kulturkontakt zwischen asiatischen und europäischen Akteuren werden vielmehr als Zirkulationsprozess verstanden, dessen Dynamik neue Wissensräume zwischen Europa und Asien konstituierte. In diesem produktiven Third Space fand eine Hybridisierung verschiedener Wissensformen statt, wie anhand von Analysen der Amboinsche Rariteitkamer (Ambonesisches Raritätenkabinett, Amsterdam 1705) und der sechs Bände des Amboinsche Kruid-boek (Ambonesisches Pflanzenbuch, Amsterdam 1741 bis 1750) belegt wird. Ziele des Projekts sind Beschreibung und Analyse von Materialität und Medialität dynamischer Wissensräume, die durch Rumphius´ Texte und deren Kontexte konstituiert wurden. Das Projekt erschließt die bis heute als botanische und zoologische Referenzquellen genutzten Kompendien neu aus kulturwissenschaftlicher Perspektive. Das für ein Expertenpublikum bestimmte Kruid-boek weist einen systematisch beschreibenden Vertextungsmodus auf, während die für Sammler verfasste Rariteitkamer dem Anekdotischen breiten Raum gewährt. So kann ein breites Spektrum von Produktions- und Darstellungsverfahren vergleichend studiert werden. In Projektphase I wird die Rariteitkamer ausgewertet. Der geschichtswissenschaftliche Projektteil I.1. analysiert auf der Grundlage eines Netzwerks nach Latour anhand der ausgetauschten Objekte und schriftlicher Quellen die Zirkulation zwischen europäischen und asiatischen Akteuren um Rumphius. Der literaturwissenschaftliche Projektteil I.2. rekonstruiert komplementär dazu die Quellen der verzeichneten Wissensbestände - empirische Beobachtung des Autors, local knowledge, europäisches Buchwissen - sowie die Hybridisierung von Stofftraditionen und Erzählmustern. In Projektphase II wird das Kruid-boek untersucht. Der historische Teil II.1. kartiert die erforschenden Praktiken, die von Pflanzenteilen, Herbarien und Büchern ausgingen; der literaturwissenschaftliche Teil II.2. analysiert vergleichend die Darstellungsstrategien ausgewählter Lemmata sowie die Ambivalenz zwischen narrativer Integration des Biotops Ambon und seiner Fragmentierung durch systematisch-taxonomische Ordnung. Das Projekt führt erstmals geistes- und kulturwissenschaftliche Befunde als postkoloniale Wissensgeschichte zusammen. Es ordnet zudem die frühe niederländische Kolonialgeschichte und ihre Texte, Bilder und Objekte in einen größeren europäisch-asiatischen Kontext ein." (Projektbeschreibung aus der Datenbank [http://gepris.dfg.de/gepris/projekt/268670304 "GEPRIS – Geförderte Projekte der DFG"]) <br>
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"Das Projekt leistet einen Beitrag zur Wissensgeschichte im Kontext der europäischen kolonialen Unternehmungen in Asien im 17. und 18. Jahrhundert. Die Interaktion von europäischen Bediensteten der niederländischen Ostindienkompanie (VOC) mit den Einheimischen im heutigen Indonesien wird am Beispiel des auf den Molukken stationierten VOC-Kaufmannes G.E. Rumphius und seiner dort verfertigten naturkundlichen Texte in den Blick genommen um zu zeigen, dass die Produktion von Wissen über die außereuropäische Natur nicht ausschließlich in Europa zu lokalisieren ist. Produktion und Rezeption naturkundlichen Wissens im Kulturkontakt zwischen asiatischen und europäischen Akteuren werden vielmehr als Zirkulationsprozess verstanden, dessen Dynamik neue Wissensräume zwischen Europa und Asien konstituierte. In diesem produktiven Third Space fand eine Hybridisierung verschiedener Wissensformen statt, wie anhand von Analysen der Amboinsche Rariteitkamer (Ambonesisches Raritätenkabinett, Amsterdam 1705) und der sechs Bände des Amboinsche Kruid-boek (Ambonesisches Pflanzenbuch, Amsterdam 1741 bis 1750) belegt wird. Ziele des Projekts sind Beschreibung und Analyse von Materialität und Medialität dynamischer Wissensräume, die durch Rumphius´ Texte und deren Kontexte konstituiert wurden. Das Projekt erschließt die bis heute als botanische und zoologische Referenzquellen genutzten Kompendien neu aus kulturwissenschaftlicher Perspektive. Das für ein Expertenpublikum bestimmte Kruid-boek weist einen systematisch beschreibenden Vertextungsmodus auf, während die für Sammler verfasste Rariteitkamer dem Anekdotischen breiten Raum gewährt. So kann ein breites Spektrum von Produktions- und Darstellungsverfahren vergleichend studiert werden. In Projektphase I wird die Rariteitkamer ausgewertet. Der geschichtswissenschaftliche Projektteil I.1. analysiert auf der Grundlage eines Netzwerks nach Latour anhand der ausgetauschten Objekte und schriftlicher Quellen die Zirkulation zwischen europäischen und asiatischen Akteuren um Rumphius. Der literaturwissenschaftliche Projektteil I.2. rekonstruiert komplementär dazu die Quellen der verzeichneten Wissensbestände - empirische Beobachtung des Autors, local knowledge, europäisches Buchwissen - sowie die Hybridisierung von Stofftraditionen und Erzählmustern. In Projektphase II wird das Kruid-boek untersucht. Der historische Teil II.1. kartiert die erforschenden Praktiken, die von Pflanzenteilen, Herbarien und Büchern ausgingen; der literaturwissenschaftliche Teil II.2. analysiert vergleichend die Darstellungsstrategien ausgewählter Lemmata sowie die Ambivalenz zwischen narrativer Integration des Biotops Ambon und seiner Fragmentierung durch systematisch-taxonomische Ordnung. Das Projekt führt erstmals geistes- und kulturwissenschaftliche Befunde als postkoloniale Wissensgeschichte zusammen. Es ordnet zudem die frühe niederländische Kolonialgeschichte und ihre Texte, Bilder und Objekte in einen größeren europäisch-asiatischen Kontext ein." (Projektbeschreibung aus der Datenbank [https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/268670304 "GEPRIS – Geförderte Projekte der DFG"]) <br>
  
 
Hier geht es zum [https://rumphius.hypotheses.org/ Forschungsblog des DFG-Projektes]
 
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==== Durchführende Institution / Finanzierung ====
 
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* <!-- nach dem Pfeil bitte Projektfinanzierer eintragen und danach den Befehl <br><br> hinzufügen -->Finanziert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), siehe [http://gepris.dfg.de/gepris/projekt/268670304 GEPRIS-Eintrag] <br><br>
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* <!-- nach dem Pfeil bitte Projektfinanzierer eintragen und danach den Befehl <br><br> hinzufügen -->Finanziert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), siehe [https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/268670304 GEPRIS-Eintrag] <br><br>
  
 
==== Bearbeiterinnen ====
 
==== Bearbeiterinnen ====
* Prof. Dr. Maria-Theresia Leuker-Pelties (Medialität)
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* [[:Leuker, Prof. Dr. Maria-Theresia|Prof. Dr. Maria-Theresia Leuker]] (Medialität)
* Charlotte Kießling (Medialität)
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* [[Kießling, M.A. Charlotte|Charlotte Kießling, M.A.]](Medialität)
* Esther Helena Arens M.A. (Materialität)
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* [[Arens, Dr. Esther Helena|Dr. Esther Helena Arens]] (Materialität)
  
  
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==== Ansprechpersonen / Kontakt ====
 
==== Ansprechpersonen / Kontakt ====
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Aktuelle Version vom 5. März 2021, 09:43 Uhr

Projektname

  • Zirkulation in asiatisch-europäischen Wissensräumen: G.E. Rumphius und seine Texte, ca. 1670-1755

Fachgebiete

  • Niederlandistik
  • Geschichte

Laufzeit

  • 2014–2019

Kurzbeschreibung

"Das Projekt leistet einen Beitrag zur Wissensgeschichte im Kontext der europäischen kolonialen Unternehmungen in Asien im 17. und 18. Jahrhundert. Die Interaktion von europäischen Bediensteten der niederländischen Ostindienkompanie (VOC) mit den Einheimischen im heutigen Indonesien wird am Beispiel des auf den Molukken stationierten VOC-Kaufmannes G.E. Rumphius und seiner dort verfertigten naturkundlichen Texte in den Blick genommen um zu zeigen, dass die Produktion von Wissen über die außereuropäische Natur nicht ausschließlich in Europa zu lokalisieren ist. Produktion und Rezeption naturkundlichen Wissens im Kulturkontakt zwischen asiatischen und europäischen Akteuren werden vielmehr als Zirkulationsprozess verstanden, dessen Dynamik neue Wissensräume zwischen Europa und Asien konstituierte. In diesem produktiven Third Space fand eine Hybridisierung verschiedener Wissensformen statt, wie anhand von Analysen der Amboinsche Rariteitkamer (Ambonesisches Raritätenkabinett, Amsterdam 1705) und der sechs Bände des Amboinsche Kruid-boek (Ambonesisches Pflanzenbuch, Amsterdam 1741 bis 1750) belegt wird. Ziele des Projekts sind Beschreibung und Analyse von Materialität und Medialität dynamischer Wissensräume, die durch Rumphius´ Texte und deren Kontexte konstituiert wurden. Das Projekt erschließt die bis heute als botanische und zoologische Referenzquellen genutzten Kompendien neu aus kulturwissenschaftlicher Perspektive. Das für ein Expertenpublikum bestimmte Kruid-boek weist einen systematisch beschreibenden Vertextungsmodus auf, während die für Sammler verfasste Rariteitkamer dem Anekdotischen breiten Raum gewährt. So kann ein breites Spektrum von Produktions- und Darstellungsverfahren vergleichend studiert werden. In Projektphase I wird die Rariteitkamer ausgewertet. Der geschichtswissenschaftliche Projektteil I.1. analysiert auf der Grundlage eines Netzwerks nach Latour anhand der ausgetauschten Objekte und schriftlicher Quellen die Zirkulation zwischen europäischen und asiatischen Akteuren um Rumphius. Der literaturwissenschaftliche Projektteil I.2. rekonstruiert komplementär dazu die Quellen der verzeichneten Wissensbestände - empirische Beobachtung des Autors, local knowledge, europäisches Buchwissen - sowie die Hybridisierung von Stofftraditionen und Erzählmustern. In Projektphase II wird das Kruid-boek untersucht. Der historische Teil II.1. kartiert die erforschenden Praktiken, die von Pflanzenteilen, Herbarien und Büchern ausgingen; der literaturwissenschaftliche Teil II.2. analysiert vergleichend die Darstellungsstrategien ausgewählter Lemmata sowie die Ambivalenz zwischen narrativer Integration des Biotops Ambon und seiner Fragmentierung durch systematisch-taxonomische Ordnung. Das Projekt führt erstmals geistes- und kulturwissenschaftliche Befunde als postkoloniale Wissensgeschichte zusammen. Es ordnet zudem die frühe niederländische Kolonialgeschichte und ihre Texte, Bilder und Objekte in einen größeren europäisch-asiatischen Kontext ein." (Projektbeschreibung aus der Datenbank "GEPRIS – Geförderte Projekte der DFG")

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Durchführende Institution / Finanzierung

Bearbeiterinnen